Vorab: Ich sitze in Bogazkale – das ist etwa in der Mitte des Schwarzen Meeres weiter im Landesinneren – in einem Hotelzimmer und habe mein Langarm-Shirt, ein kurzes Shirt, die Innenjacke und die Motorradjacke an während ich das hier schreibe. Draußen ist gerade ein Gewitterschauer runter gekommen und es ist „zu kühl für die Jahreszeit“. Die gute Nachricht: Morgen Früh scheint wieder die Sonne!
Etwas Wartung habe ich in der Früh gemacht und danach war es ein wundervoller und entspannter Fahrtag. Über weite Strecken bin ich die D100 entlanggeballert. Die kannte ich noch, als sie zweispurig war und man diese Chrysler-Lizenzbau Kleinlaster hatte, die hoffnungslos untermotorisiert waren und die man permanent überholen musste. Heute ist die D100 Autobahn-ähnlich ausgebaut und die 40-Tonner überholen mich.
Zweimal war ich tanken, zweimal wurde ich zum Tee eingeladen und immer, wenn ich halte, werde ich angesprochen und freundlich nach dem woher und wohin gefragt. Die 30 Jahre alte BMW finden sie alle toll. Ich auch aber aus anderen Gründen.
Irgendwann waren sie dann auch da, diese kleinen türkischen Landstraßen, die schnurgerade aus über die sanften Hügel verlaufen und auf denen man alleine unterwegs ist. Jetzt bin ich „angekommen“ und im Reisemodus. Jetzt braucht es auch definitiv keine 134 PS und Verkleidung mehr, die 65 PS und das Windschild reichen.
Man merkt tatsächlich eine Verbesserung durch den Wechsel des Lenkkopflagers gestern. Alle meine Motorrad fahrenden Freunde und Bekannte werden sich jetzt in ihrer Selbstbestätigung die Hände reiben und wohlwollend nicken, weil sie’s besser wussten. Und ja, ich hätte es wirklich zu Hause erledigen können und ja, ich möchte auch diese Erfahrung mit 1/2 Dutzend Leuten in einer türkischen Werkstatt nicht missen.
Auf einem kleinen Markt war ich heute, doch das war nur mäßig spannend. Wichtigste Erkenntnis: In türkischem Studentenfutter sind auch getrocknete Tomaten.
Schreibe einen Kommentar