Der 59. Tag

Heute geht es „On the Top of the World“ – den Khardung-La in Ladakh

Ein entspannter Start in den Tag war das. Mein Permit kann ich erst um halb 12 abholen und so habe ich genügend Zeit die Vergaserdüsen umzurüsten (Für die Techniker: Die 32mm Bing Vergaser der BMW haben Standardmäßig 135er Düsen und aufgrund des geringeren Sauerstoffgehalts habe ich 120er Düsen eingebaut) So gut, wie das Bike aber später gelaufen ist, hätte ich vermutlich Garnichts machen müssen.

Auf jeden Fall starte ich gegen Mittag in Richtung Pass. Bei etwa 4000 Meter drehe ich die Leerlaufdrehzahl noch etwas höher, was wesentlich angenehmer in der Gasannahme ist.

Das Wetter spielt weitestgehend mit. Erst weit oben beginnt es ein klein wenig zu tröpfeln. Eine Radfahrerin aus Australien treffe ich unterwegs. Sie ist hier schon alle Pässe abgefahren und macht übermorgen eine Hochgebirgstour. Da dachte sie, sie fährt mal schnell auf einen 5.000 Meter-Pass, so als Training. Sicher eine gute Idee.

Auf der Passhöhe selbst ist einiges los. Durch die Nähe zu Leh ist er ein beliebter Anlaufpunkt. Auch hat der Khardung-La so etwas, wie Kult Status. Lange Zeit war er der höchste befahrbare Pass der Welt. Ein paar andere haben ihn inzwischen abgelöst. Doch so groß ist der Unterschied nicht.

Zurück in Leh bestätigt sich meine Befürchtung. Die Strecke nach Manali ist derzeit nicht passierbar. Aufgrund der immensen Wassermassen, hat es die Straße auf 3 km komplett weggerissen. Die Behörden rechnen damit, dass die Instandsetzung mindestens eine Woche dauern wird. Der Blick in die Wetter-Apps verheißt keine wesentliche Verbesserung. Auch für die nächsten Tage ist immer wieder Regen angesagt. Nach vielen Überlegungen und Auslotung aller Optionen, entschließe ich mich schweren Herzens, morgen den gleichen Weg zurückzufahren, den ich gekommen bin und über Kashmir nach Delhi zu fahren. Bereits auf dem Herweg bin ich an Stellen vorbeigekommen, an denen ebenfalls die Spuren erst kürzlich beseitigter Erdrutsche zu sehen waren. Und was ich auf alle Fälle vermeiden möchte, ist hier im äußersten Norden Indiens festzusitzen. Die Zeit, das hier auszusitzen habe ich nicht. Zumal eine weitere Unbekannte der Aufwand für die Versendung des Motorrades ist. … aber vielleicht schau ich auch nochmal 😉

Leh Palace
Kloster oberhalb Leh
Dasselbe von der Passstraße aus

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Kommentare

2 Antworten zu „Der 59. Tag“

  1. Avatar von Ecker Ingrid
    Ecker Ingrid

    Lieber Thomas!

    Herzlichen Glückwunsch – Du hast die 5000+ mit Deinem Bike geknackt!!! Echt der Wahnsinn 🍾🍾🍾! Das werden wir unbedingt feiern müssen 🍷🍷🍷!

    Weiterhin gute Fahrt bis Delhi.

    Liebe Grüße, Ingrid

    1. Avatar von Thomas

      Danke Dir, Ingrid … Unbedingt

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