Der 35. Tag

Was war das heute für ein Ritt!

Das dürfte der anstrengendste Fahrtag bisher gewesen sein. Die 150 km hinter der Usbekischen Grenze waren sicher die schlimmsten von der Fahrbahn her. Diese 250 km von Kalaikhum nach Khorog in diesem Zustand aber einfach extrem lang. 11 Stunden war ich unterwegs. An einer Baustelle musste ich 1 Std. warten. Das heißt 10 Stunden praktisch nonstop im Stehen fahrend Schlaglöcher, grober Schotter, festgefahrene große Steine, Sand, es gab alles.

An der Baustelle kam ein russischer Motorradfahrer mit einer 1250er GS dazu. Die restliche Strecke sind wir dann zusammen gefahren. Das Foto mit den Soldaten hat er aufgenommen. Der Fluss ist die Grenze zu Afghanistan.

Der Streckenzustand ist das eine, dazu kommt aber, dass hier Schwerlastverkehr herrscht. Ihr könnt Euch nicht vorstellen, welche Strecken man mit einem 40 Tonner befahren kann.

Blöder Weise ist mir gleich in der Früh ein Haken am Visier abgebrochen. Einfach so, beim Aufklappen. Das fahre ich jetzt im Koffer spazieren. Eine MotoCross-Brille hab ich leider nicht dabei. Hier geht es ja noch mit der Sonnenbrille und auch für nachts hätte ich eine klare Brille dabei. Regnen sollte es halt nicht und auf den Himalaya mit offenem Helm freue ich mich jetzt schon.

Auch mein rechter Koffer schwächelt oder vielmehr die Kofferhalter. Auf diesen Strecken kann man echt von zerstörender Materialprüfung sprechen. Vielleicht kann ich die Halter irgendwie mit Riemen entlasten, bevor sie ganz die Grätsche machen. Schaue ich mir morgen an.

Bei dem geflickten Reifen bin ich vorsichtig optimistisch. Am Vormittag hab ich nochmal gemessen, da hat er die Luft gehalten. Mal sehen, wie es morgen in der Früh ausschaut.