Der 26. Tag

Nur über eine Brücke muss man nach Xiva, doch die hat’s in sich.

Schlecht geschlafen hab ich heute. Etwas stimmt mit meinem Magen nicht. Gestern hatte ich den ganzen Tag gar nichts gegessen und am Abend dann vermutlich einfach zu schnell und auch zu viel. Doch ich habe es nicht eilig und bleibe bis um halb acht liegen. Das Frühstück lasse ich auch besser ausfallen und so komme ich gegen halb zehn los. Bis alles gepackt und auf dem Bike verstaut ist, dauert es einfach Stunden. Bin ich froh, wenn ich diesen Reifen endlich auf der Felge habe und den Kanister nicht mehr brauche.

Die Strecke ist unspektakulär. Erst die A380 nach Osten, dann biegt man ab auf kleinere Straßen. Bei einer davon hatten sie wohl geplant, irgendwann mal zu asphaltieren. Geschehen ist bisher, dass der alte Asphalt weggerissen wurde und die erste Lage Schotter auf die Straße geschmissen wurde. Diese Lage hat ungefähr die Körnergröße von Gleisschotte bei der Bahn. Und asphaltiert wird diese Straße in Jahren nicht sein. So wie alle anderen, bei denen sie anfangen und dann aus irgendeinem Grund nicht weiter machen. Aber mei, so isses halt. Hätt ja auch in den Bayerischen Wald fahren können.

Der absolute Knaller ist dann aber eine Ponton-Brücke über den Amudarja. Sowas hab ich überhaupt noch nicht gesehen. Die Holzplanken sind mit großen Eisenplatten abgedeckt, nur die sind total locker und fehlen zum Teil. Ich frag mich die ganze Zeit, wann so ein hochstehendes Ding meinen Reifen killt. Und dann sitzt da noch einer inmitten des Verkehrs und schweißt an den Platten herum. Der absolute Wahnsinn.

Gegen 2 Uhr Nachmittags bin ich in Xiva, nehme mir eine Auszeit und starte dann zu einer Fotosafari. Die Touristen kann man hier an einer Hand abzählen. Haben wohl die wenigsten Bock, bei 40 Grad Kuppeln anzuschauen. Ich auch irgendwann und verkrümle mich ins Hotel. Ich muss mir unbedingt noch die Tankstellen auf dem Weg nach Buchara ins Navi speichern und dann geh ich heut mal echt früh ins Bett.

Die Damen waren so freundlich ….
Der Beladungszustand des letzten Kamels entspricht dem der BMW.

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Kommentare

2 Antworten zu „Der 26. Tag“

  1. Avatar von Ingrid
    Ingrid

    Die Foto-Schüsse sind gelungen – wow!

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