Friedhof der Schiffe in Moynoq am Aral See.
Eine Auszeit wird immer notwendiger. der gestrige Tag steckt mir noch in den Knochen und ich überlege ernsthaft, ob ich den Aral See nicht auslasse. Nachdem ich nun den Straßenzustand in Usbekistan – der sich durchgängig auf dem Niveau eines Entwicklungslandes befindet – kenne, weiß ich nicht, ob mir ein paar verrostete Schiffe 200 km Buckelpiste wert sind.
Dann aber wieder denke ich mir, jetzt bist Du da, jetzt fährst Du da auch hin. Das Engelchen auf der Schulter hat sozusagen gesiegt.
Als ich in der Früh aufpacke stehe zwei BMW 1250er Adventures vor der Tür. Doch die Besitzer schlummern noch und ich mache mich erst noch auf zum Tanken, um dann in Kongirot nach Norden Richtung Moynoq abzubiegen.
Gegen Mittag bin ich dort. Hier wurde eine komplette Neubausiedlung aus dem Boden gestampft. Breite Straßen, riesen Bauten, Fußgängerampeln, die keiner braucht. Keine Ahnung, wofür dies hier alles der Grund ist.
Den „Friedhof“ findet man leicht. Ich lasse die BMW oben am Parkplatz gehen und gehe die paar Schritte in den komplett weichen Sand. Mache Fotos und ein paar Aufnahmen mit der Drohne. Als ich zurück zum Motorrad komme, treffen gerade die beiden Biker ein. Der eine aus Haßfurt, der andere aus Balingen. Sie sind ebenfalls auf dem Weg ins Pamir Gebirge und haben für diese Straße hinter der Grenze auch Ewigkeiten gebraucht. Um 2:00 Uhr erst waren sie im Hotel. Wir quatschen noch etwas, dann trennen sich unsere Wege.
Ich steuere für heute Nukus an und werde morgen voraussichtlich nach Khiva fahren, anders als geplant. Doch ich habe relativ viel Zeit und kann mir den Abstecher erlauben. Und spätestens in Buchara werde ich einen Rasttag einlegen. Über 8.000 km bin ich nun bereits unterwegs und Mensch und Maschine benötigen jetzt einfach mal eine Pause.
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