Der 20. Tag

Von Beineu nach Zangaösen.

Viel ist heute wieder nicht passiert. Ein weiterer Tag reine Verbindungsetappe. Dennoch: Als ich in der Früh zum tanken fahre, treffe ich tatsächlich meinen Tschechischen Kollegen mit seiner 300er Honda wieder. Die Welt ist schon klein.

In der Tanke gibt es ein Café und ich nehme mir die Zeit für ein kurzes Frühstück. Ein paar Leute frage ich, ob es in Say-Otesch – das ist 185 km entfernt – eine Tankstelle gibt. Die Auskünfte sind alles andere als einheitlich. Da ich es nur mit Zittern bis Zangaösen schaffen werde, ohne die Kanister zu befüllen, hat dies jetzt Premiere. Also hängen an den Aluboxen jetzt nochmal knapp 4 Kilo je Seite mehr dran. Und es war richtig, denn tatsächlich gibt es in dem Kaff nur Gas, kein Benzin.

Ich schütte das mitgebrachte dort in den Tank und frage ein paar Leute, die offensichtlich aus der Gegend sind, wie die Piste nach Zangaösen aussieht und ob das mit dem Motorrad zu schaffen sei. Sie winken ab und schütteln den Kopf. Deepl Übersetzer bringt nochmals Klarheit in die Sache. Es schließt sich der übliche Smalltalk mit Fotoshooting am Ende an. Natürlich bin ich Klugscheißer genug, dass ich das mit der Piste selbst ausprobieren möchte. Verkürzt das die Strecke doch massiv. Doch nach einem Kilometer wird die Piste so sandig, dass ich tatsächlich umkehre und die Straße nehme.
Bei den Temperaturen 120 km in unbekanntem Terrain mit vollbeladenem Motorrad. Bisserl vernünftig darf man dann ja auch ab und zu sein.

50 km vor Zangaösen fangen die Ölfelder an und es ist deutlich, womit man hier sein Geld verdient. Die Schilder und Ölförderturm-Miniaturen vor den Firmentoren sprechen für sich. Tatsächlich hatte ich mit deutlich mehr Touristen gerechnet. Doch mir scheint, ich bin der einzige.

Say-Otesh beim Pistencheck
Das Ustyurt Plateau macht schon mal Reklame

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