Der 11. Tag

Heute geht es nach Georgien.

Von Erzurum sind es nur 290 km und auch wenn die Grenzprozedur etwas Zeit in Anspruch nehmen sollte, bin ich heute Abend in einem Land dessen Schrift ich nicht lesen kann und in dessen Sprache ich wirklich nicht ein einziges Wort kenne.

Erzurum selbst liegt schon auf 1900 m und auf dem Niveau bleibe ich den ganzen Tag. Entsprechend frisch ist es. Vor Ardahan ziehen dann richtig dunkle Wolken auf und es beginnt zu tröpfeln. Ich mache Station in einem „Café“, was ziemlich selten in der Türkei ist. Hier trinkt man Tee. Doch genau der Türkische Mocca und ein Blick auf die Karte sind das, was ich jetzt brauche.

Ich könnte mir zwei Optionen vorstellen. Hier in Ardahan zu bleiben und den Vorderrad Reifen wechseln zu lassen oder so weit es geht nach Georgien hinein zu fahren und den Reifen vor der Russischen Grenze wechseln zu lassen. Ich entscheide mich für letzteres. Beiße auf den letzten Kaffeekrümeln in der Tasse herum und mache mich auf den Weg nach Georgien.

Schließlich wird der Regen doch so stark, dass ich mich entsprechend einpacken muss. So, wie es hier aussieht stelle ich mir die schottischen Highlands vor. Hügel, neblig, Regen, kalt, nur keine Burg.

Schon Kilometer vor der Grenze beginnt der Lkw Stau. Ich halte an und frage der Neugierde nach, wie lange sie denn warten müssen. Einen Tag, vielleicht länger. Da sind meine 20 Minuten, die ich auf türkischer und georgischer Seite brauche ja ein Klacks.

In Georgien dann auch alles easy. Die Dame an der Passkontrolle schaut erst recht ernst. Muss sie wahrscheinlich, Dienstvorschrift. Schließlich sind alle Masken am Computer befüllt, der Stempel in den Pass gehämmert und es folgt ein „Welcome to Georgia“. Ich frage, was den „Danke“ auf Georgisch heißt. Da muss sie dann doch schmunzeln und meint „madlowa“.

Georgien selbst ist für mich fast ein Kulturschock. Die Straßen bestehen fast nur aus Schlaglöchern, und was für Kaliber. Die Häuser und Dörfer alles verfallen. Abseits der „Hauptstraße“ nur noch katastrophalere Wege. Das Wort „Armut“ schreit einem förmlich entgegen.

In Achalkalaki finde ich nach zahlreichen Hundeattacken und Irrwegen ein Zimmer. Es ist sauber, es gibt WiFi und gegenüber im Laden gibt es Georgischen Wein.

Jetzt beginnt die Reise wirklich.

Ostanatolien
Hinter der Georgischen Grenze
Das nenn ich doch mal Schlaglöcher
Lkw Stau auf georgischer Seite

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