Der 40. Tag

Über die Südroute zurück nach Duschanbe.

Meine Beschwerde von gestern über die miserablen Pisten hat Gehör gefunden und mir heute auf der Südroute zurück nach Duschanbe eine perfekte Motorradstrecke bereitet. Über eine nagelneu asphaltierte Straße ging es die ersten Kilometer durch die Berge. Nach etwa 50 km trifft man dann auf die etwas älteren Straßen, kann aber dennoch locker 80 – 90 km/h stehen lassen. Und so sind 370 km in 6 Stunden auch kein Problem mehr. Um kurz vor drei war ich im Green House Hostel in Duschanbe und konnte schon den ersten Ratsch mit zwei anderen Bikern halten.

Man muss der Ehrlichkeit halber zugeben, dass das Unterhalten der Straßen hier in diesem Gelände bei diesen Klimatischen Bedingung eine echte Herausforderung darstellt. Immer wieder sieht man riesige Felsbrocken, die sich aus den Steilwänden gelöst haben und scheinbar auf der Straße eingeschlagen sind. Kleinere Erdrutsche begegnen einem fast auf jeden Kilometer. Dazu kommen die Frostschäden im Winter und Verwerfungen durch den Schwerlastverkehr im Sommer. Und Tadschikistan ist nun einfach arm. Es fehlen die Mittel, um das alles permanent in Schuss zu halten. So werden Straßen gebaut und verfallen dann über die Jahre wieder.

Tatsächlich treffe ich unterwegs wieder einen Bekannten – Gernot aus Innsbruck. Wie Mato auch, ist er über den Iran nach Afghanistan eingereist und er hat mir die Sorge bzgl. irgendwelcher offizieller Fahrzeugnennungen im Visum genommen. Das zumindest sorgt schon mal für Erleichterung. Die Stories von den diversen Checkpoints im Land dann weniger und mein Entschluss, so schnell wie Möglich Afghanistan zu durchqueren, festigt sich mehr und mehr. Heute ist der 5. Juli, bis zum 8. Juli bleibe ich. 200 km sind es von hier an die Grenze. Ich schätze, am 9. Juli werde ich in Afghanistan einreisen.

Die Entscheidung für das Green House Hostel war goldrichtig. Das ist einer der zentralen Anlaufstellen für Traveller in Duschanbe und die Informationen kommen aus aller erster Hand.

Was ich gleich am Nachmittag noch erledigt habe, war die Vergaser zu reinigen. Morgen bin ich im „Bike House Dushanbe“ das Lenkkopflager tauschen und muss dann noch einen Reifenflicker suchen, der meinen Hinterreifen professionell von innen wieder abdichtet. Das mit den Gummifoppeln ist mir auf Dauer zu unsicher.

Videos von gestern und heute wird es nicht geben. Ihr habt jetzt genug Straßen gesehen. Wenn ich Richtung Afghanistan aufbreche wieder. Die anderen kommen jetzt aber peu à peu dazu. Ab Tag 34 aktualisiere ich die Berichte gerade. Schaut einfach dort rein.

Erdrutsch – die durchgehende Linie ist der Mittelstreifen
Müsste der Dashtimaidonsky Nationalpark sein
Hier die bisherige Strecke: Über Kulob ist die asphaltierte Südroute (hin oberhalb die Nordroute), rechts gings unten an der Afghanischen Grenze hin und östlich von Chorugh (Khorog) über die M41 von Murgab zurück.
Und nach Afghanistan dann in drei Tagen einfach stangerlgrad von Duschanbe nach Süden.

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